Gestohlen - Episode 1
by M. Leighton
Und du hast ihm einfach erlaubt, es zu nehmen?
Ich habe es ihm nicht ERLAUBT. Die Schlüssel waren bereits in der Zündung. Er ist weggefahren.
Und er hat dich mitten im Nirgendwo zurückgelassen?
Bailey antwortet niedergeschlagen
Ja.
Du kannst ihn nicht mit solchen Sachen davonkommen lassen.
Das mache ich ja auch gar nicht absichtlich.
Verlasse ihn und wir nie wieder solche Unterhaltungen haben.
Aber ich will ihn nicht verletzen.
Bailey, er verletzt dich die ganze Zeit.
Er hat gerade dein Auto gestohlen.
Cora seufzt laut.
Ich kann jetzt nicht darüber reden.
Ich schnappe meine Schlüssel. Bis in 20 Minuten.
Okay. Vielen Dank.
Cora legt das Telefon auf.
Bailey legt ihren Pullover enger an ihren Körper an und macht sich auf den Weg.
Sie erschrickt, als sie hinter sich eine Stimme hört.
Willst du mitfahren?
Bailey dreht sich um und sieht Grayson Drake, wie er auf den Gehweg fährt.
Äh, nein danke.
Grayson zieht seine Augenbraue hoch.
Bist du sicher?
Ja. Mein Freund kommt, um mich zu holen.
Möchtest du wenigstens hier drin im Warmen warten?
Grayson grinst, seine Augenbrauen sind zu einem Fragezeichen verknotet.
Nein, wirklich nicht.
Hör zu, Ich will dich nicht in Verlegenheit bringen, aber ich habe gesehen, was passiert ist.
Bailey fühlt, wie sich Ihre Wangen erwärmen.
Hast du das?
Ja. Das war eine richtig miese Aktion.
Bailey senkt ihr Kinn herunter.
Warum gehst du nicht ins Auto, nur um dich aufzuwärmen? Wir können reden, während du auf deinen Fahrer wartest.
Bailey hat Grayson gemocht, seit sie Laborpartner im ersten Semester waren …
Aber er hatte ihr bisher nie Aufmerksamkeit geschenkt.
Ich bin sicher, du bist auf dem Weg irgendwo hin. Du musst dich nicht um mich kümmern.
Es hat fünf Grad draußen. Bitte steig ins Auto?
Bailey gibt nach und schmiegt sich vom Bürgersteig in Graysons Auto.
Du frierst bestimmt.
Er Parkt das Auto und dreht die Heizung auf.
Hier.
Grayson greift nach ihren Händen.
Damit werden sie schneller wieder warm.
Er legt Baileys gefrorenen Finger zwischen seine großen, warmen Handflächen.
Ich möchte dir eine Frage stellen.
Bailey schaut in seine Augen auf. Sie haben die Farbe des Winterhimmels.
Ihr Mund wird trocken, und sie kann nichts anderes tun, als zu nicken.
Warum bleibst du bei ihm?
Ich will ihn nicht verletzen.
Und was ist mit dir?
Mit mir?
Es scheint ihm nichts auszumachen, dir weh zu tun.
Und falls dir das noch niemand gesagt hat, du hast etwas Besseres verdient.
Wie kannst du das wissen? Du kennst mich nicht einmal.
Ich wette, ich weiß mehr über dich als er.
Was meinst du damit?
Bailey, ich habe dich seit dem ersten Semester gemocht.
Als wir Laborpartner waren?
Ich erinnere mich…
Wir haben uns im Unterricht unterhalten.
Du hast mir von deiner Arbeit im Tierheim an den Wochenenden erzählt.
Über die Kinder, die du unterrichtest.
Ich wollte dich fragen, aber ...
Craig kam dazwischen.
Und du bist bei diesem Verlierer geblieben.
Ich habe es nie verstanden. Ich würde dich so viel besser behandeln.
Warte, DU magst MICH?
Grayson lacht.
Ist das wirklich so schwer zu glauben?
Ja. Ist es irgendwie.
Warum?
Weil ich ... ich bin.
Genau. Darum mag ich dich.
Du bist nicht oberflächlich, und du versuchst nicht, jemand zu sein, der du nicht bist.
Du bist nicht wie die anderen Mädchen an unserer Uni.
Ich bin auch nicht so glamourös.
Ich glaube nicht, dass sie glamourös sind.
Und außerdem…
Ich will dich. Nicht die.
Aber was ist mit Craig?
Was ist mit ihm?
Bailey schaut von Graysons bannendem Blick weg.
Ich habe keine Angst vor ihm. Und du?
Nein, ich habe keine Angst. Ich bin nur…
Bailey versucht erneut, wegzuschauen, aber Grayson lässt ihre Hände los und führt seine Finger an ihre Wange.
Willst du mit ihm zusammen sein?
Nein.
Bailey ist überrascht von ihrer eigenen Sicherheit.
Es ist das erste Mal, dass sie es sich eingesteht, geschweige denn jemand anderem.
Und dennoch kam die Antwort so leicht.
Du bist mehr wert als das.
Du verdienst es, wie ein Mensch behandelt zu werden, nicht zurückgelassen wie Müll.
Baileys stimme wird leise.
Ich denke, ich dachte, so würde mich jeder behandeln.
Das ist nicht wahr. Niemand sollte so behandelt werden.
Ich würde dir das niemals antun.
Und ich hoffe, du würdest das für dich selbst erwarten.
Bailey fühlt sich durch Graysons Worte ermutigt.
Und die Anbetung in seinen Augen flutet Wärme bis in ihre Zehenspitzen.
Ich habe meine Meinung geändert. Ich will doch eine Mitfahrgelegenheit.
Sicher. Wohin?
Die Polizeistation. Um mein gestohlenes Auto zu melden.
Graysons Lippen verwandeln sich in ein breites, zufriedenes Lachen.
Das ist mehr wie es.
Schnall dich an.
Bailey schreibt Cora.
Grayson Drake fährt mich zur Polizeiwache.
Ich werde nicht da sein, wenn du da bist. Es tut mir leid!
Ich stecke sowieso an den Gleisen fest und verspäte mich.
Alles okay? Polizeistation? 😕
Alles ist mehr als okay.
Ich schreibe eine Anzeige wegen meinem gestohlenen Auto.
Ja! Ruf mich später an. Ich will Details. Besonders über Grayson
Davon wirst du keine bekommen.
Spielverderber!
😉
Grayson geht mit Bailey hinein, um die Anzeige aufzugeben.
Er kann einige Details als Zeuge ausfüllen.
Der Polizist stellt eine Anzeige aus und Grayson begleitet Bailey zum Bahnhof.
Grayson öffnet die Beifahrertür seines Autos für Bailey.
Sie steigt ein und wartet darauf, dass Grayson hinter dem Steuer verschwindet.
Vielen Dank.
Wofür?
Weil ich dank deiner Hilfe erkannt habe, wie Craig mich behandelt hat.
Cora hat es mir schon seit Jahren gesagt, aber ich ... konnte es einfach nicht wahrhaben.
Ich denke, ich dachte alle Jungs wären so.
Und dass ich es verdient hätte.
Du hast mir gezeigt, dass es anders ist.
Da bin ich froh.
Grayson nimmt Baileys Hand.
Aber für den Fall, dass du es wieder vergisst, werde ich dich daran erinnern.
Ich freue mich darauf.
Ich auch.
Weißt du, worauf ich mich noch freue?
Was denn?
Dich zu küssen.
Bailey ist sich nicht sicher, aber sie glaubt, dass Grayson gerade rot geworden ist.
Ich habe die letzten drei Jahre immer darüber nachgedacht, dich zu küssen, wenn wir uns im Flur begegnet sind.
Ich schätze du hast lange genug gewartet.
Grayson lächelt.
Und beugt sich über, um seine Lippen auf die von Bailey zu legen.
Nach ein paar Sekunden beugt er seinen Kopf, um den Kuss intensiver zu machen.
Als er sich dann wieder von ihr löst, lächelt Bailey verträumt.
Vielen Dank.
Grayson lacht.
Wofür dankst du mir dieses Mal?
Dafür, dass du mir gezeigt hast, wie sich ein echter Kuss anfühlt.
Dann beugt sie sich nach vorne, um ihn erneut zu küssen.
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